Dienstunfähigkeits­versicherung für Polizisten

Hauke Simonsen   | Versicherungen | Letztes Update: 13. Januar 2021

Die Versicherung gegen Dienstunfähigkeit soll den Einkommensverlust kompensieren, den Sie erleiden, wenn Sie Ihren Dienst aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter erfüllen können. Damit Sie im “Fall der Fälle” auch die benötigte Unterstützung erhalten, sollten die Bedingungen des Versicherers so gut & fair wie möglich und auf Ihre spezielle Tätigkeit abgestimmt sein, so dass Sie Ihre vereinbarte Rente bis zum gewünschten Endalter auch wirklich erhalten. Insbesondere für Polizisten gibt es nur wenige empfehlenswerte Anbieter.

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Dienstunfähigkeitsversicherung gehört zu den existentiellen Versicherungen.
  • Eine sinnvolle Dienstunfähigkeitsversicherung startet bei ca. monatlich 30 Euro.
  • Die Höhe der monatlichen Rente sollte bei mind. 750 € bis zum Pensionsalter liegen.
  • Polizisten sollten unbedingt auf eine spezielle Polizeivollzugs-Klausel achten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Ist eine Dienstunfähigkeits­versicherung für Polizisten sinnvoll?
  2. Gründe für die Dienstunfähigkeit bei Polizisten
  3. Die Versorgung im Falle einer Dienstunfähigkeit
  4. Die Kosten einer Dienstunfähigkeits­versicherung
  5. Einflussfaktoren auf die Höhe der Beiträge
  6. Kostenloser Vergleich
  7. Wichtige Klausel bei der Dienstunfähigkeits­versicherung
  8. Checkliste Dienstunfähigkeitsversicherung
  9. Häufig gestellte Fragen zur Dienstunfähigkeitsversicherung (FAQ)

Ist eine Dienstunfähigkeits­versicherung für Polizisten sinnvoll?

Die Aufgabe der privaten Dienstunfähigkeitsversicherung für Polizisten ist es, Ihr gerade in jungen Jahren wertvollstes Vermögen, nämlich Ihre Arbeitskraft, finanziell abzusichern. Obwohl gerade verbeamtete Polizisten grundsätzlich eine deutlich bessere Versorgung als Angestellte haben, entstehen je nach Besoldungsstufe und Beamtenstatus mehr oder weniger hohe Lücken, falls Sie Ihren Dienst nicht mehr ausüben können. Es gilt: Je früher Sie aus dem Dienst ausscheiden, desto höher ist Ihre Versorgungslücke. Bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit erhalten Polizisten beispielsweise keinerlei Leistungen vom Staat.

Die Verbraucherzentralen sowie „Stiftung Warentest-Finanztest“ weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Absicherung Ihrer Arbeitskraft über eine Dienstunfähigkeitsversicherung (zusammen mit der Privathaftpflichtversicherung) die wichtigste Versicherung darstellt. Hier wird von einem existenziellen Risiko gesprochen, denn bricht das Einkommen weg, kann dies den finanziellen Ruin bedeuten. Eine zusätzlich abgeschlossene Dienstunfähigkeitsversicherung zahlt dem Polizisten eine private monatliche Rente, sobald durch Unfall, Kräfteverfall oder Erkrankung der Dienst nicht mehr ausgeübt werden kann.

Gründe für die Dienstunfähigkeit bei Polizisten

Der Amtsarzt kann Polizisten erstaunlich schnell für dienstunfähig erklären. Gute Versicherer schließen sich dem Votum des Amtsarztes an und zahlen rückwirkend die Rente. Welche Ursachen eine Dienst- oder Berufsunfähigkeit statistisch hat, können Sie dem Schaubild entnehmen.

Gründe für die Dienstunfähigkeit bei Polizisten

Das Risiko für Polizisten, dienstunfähig zu werden, ist aus zwei Gründen überdurchschnittlich hoch. Einerseits ist Ihre Tätigkeit anspruchsvoller und gefährlicher als ein Durchschnittsjob. Andererseits kann eine Dienstunfähigkeit für Polizisten rechtlich bereits dann vorliegen, wenn der Beamte eben diesen „besonderen gesundheitlichen Anforderungen für den Polizeivollzugsdienst nicht mehr genügt und es nicht zu erwarten ist, dass er seine volle Verwendungsfähigkeit innerhalb zweier Jahre wiedererlangt.“ (§ 101 Abs. 1 Beamtenrechtsrahmengesetz, BRRG).

So wird inzwischen deutlich mehr als jeder zehnte Polizist vorzeitig in den Ruhestand geschickt – häufig mit finanziellen Einbußen von über 1.000 € netto. Wer glaubt, dass dies vor allem aufgrund von Unfällen passiert, irrt. Tatsächlich ist der Unfall, in jungen Jahren noch der häufigste Grund, mit dem Alter schieben sich jedoch psychische Probleme und körperliche Gebrechen oder schwere Krankheiten auf die ersten Plätze. Daher halten wir eine Unfallversicherung für eine sinnvolle Ergänzung, aber keine ausreichende Absicherung.

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Die Versorgung im Falle einer Dienstunfähigkeit

Grundsätzlich ist die staatliche Absicherung von verbeamteten Polizisten deutlich besser als die von Angestellten. Daher beträgt die zu schließende und versicherbare Versicherungslücke in der Regel nur zwischen 750 € und 1.250 € im Monat, je nach Grad und bisheriger Dauer der Verbeamtung. Insbesondere Beamtenanwärter und Beamte auf Probe benötigen einen höheren Schutz, da sie bei Ausscheiden aus dem Dienst noch keinerlei Leistung vom Dienstherrn erhalten. Beamte auf Lebenszeit hingegen erhalten ein sogenanntes Ruhegehalt, das mit fortdauerndem Alter weiter ansteigt.

Die Versorgungslücke für Dienstunfähigkeit bei Polizisten

Je älter man ist, desto höher sind in der Regel die Ansprüche und umso geringer der Absicherungsbedarf. Ein 37-jähriger Polizist, der bspw. seit 10 Jahren verbeamtet ist, erhält ein Netto-Ruhegehalt von ca. 1.500 € und hat eine Versorgungslücke von fast 1.000 €. Er sollte – nach Lehrbuch – eine zusätzliche DU-Absicherung in Höhe von 800 € abschließen.

  • Beamter auf Probe


    Als Beamter auf Widerruf werden Sie im Falle einer Dienstunfähigkeit entlassen und erhalten keine Leistungen vom Dienstherrn. Lediglich nach einem Dienstunfall erhalten Sie ein Unterhaltsbeitrag.
  • Beamter auf Widerruf


    Die Situation des Beamten auf Probe entspricht ungefähr der des Anwärters. Es sollten daher keine Leistungen des Dienstherrn im Falle einer Dienstunfähigkeit einkalkuliert werden.
  • Beamter auf Lebenszeit


    Der Beamte auf Lebenszeit hingegen ist besser abgesichert. Er wird nämlich nicht entlassen, sondern in den Ruhestand versetzt und erhält ein somit ein Ruhegehalt.
TIPP

Zeitpunkt Abschluss

Mit dem zunehmenden Alter nehmen auch die Erkrankungen zu. Je mehr Erkrankungen vorliegen, desto höher ist das Risiko für die Versicherungen und somit auch die Kosten.

Die Kosten einer Dienstunfähigkeits­versicherung

Die Kosten für eine Dienstunfähigkeitsversicherung können nicht pauschal benannt werden, da die Versicherungen sich Ihr persönliches Profil und Vorerkrankungen anschauen und darauf basierend eine Risikoeinschätzung geben, welche die monatlichen Kosten festlegt. Beispielhaft haben wir in der folgenden Tabelle drei unterschiedliche Tarife aufgeführt um Ihnen einen Eindruck vermitteln zu können, wie hoch die monatlichen Kosten für eine Dienstunfähigekeitsversicherung sein können.

Kosten Dienstunfähigkeits­versicherung

Eine Beispielrechnung mit Kosten einer Dienstunfähigkeits­versicherung für Polizisten

EinfachStandardPremium
Tarif3 Sterne4 Sterne5 Sterne
Dauer DU-Leistung72 Monate72 Monate72 Monate
Zeitliche BegrenzungJa. 72 Monate dann Prüfung auf BUJa. 72 Monate dann Prüfung auf BUNein (bei Versorgungsbezügen)
Verzeicht auf abstrakte VerweisungJaJaJa
Echte DU-KlauselJaJaJa
Echte VollzugsklauselNeinNeinJa
Weltweite DeckungJaJaJa
Rückwirkende LeistungenJaJaJa
Monatliche Kosten39,51 €60,8164,48 €

Solange Sie fit und gesund sind, erhalten Sie von den Versicherungen verhältnismäßig gut bezahlbare Angebote. Die obigen Fallbeispiele beruhen auf sogenannten “Normal-Annahmen”. Bei einer Normal-Annahme sieht die Versicherung kein erhöhtes Risiko dafür, das Sie dienstunfähig werden. Anders kann die Einschätzung des Versicherers ausfallen, wenn bestimmte Vorerkrankungen vorliegen. Dies können vermeintliche Erkrankungen wie Allergien, Bluthochdruck oder erhaltene Rückenmassagen sein. Aber auch Polizisten mit verhältnismäßig schwerwiegenden Vorerkrankungen wie Asthma oder einem Bandscheibenvorfall, können sich versichern lassen.

WISSENSWERT

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In jedem Falle garantieren die Versicherungen eine auf Statistiken beruhende individuelle Risikoeinschätzung. Dies kann dazu führen, dass ggf. keine Normal-Annahme möglich ist, sondern eine Annahme mit sogenannten Erschwernissen. Dies kann entweder ein Risikozuschlag sein (z.B. 25 % aufgrund Bluthochdrucks) oder ein Ausschluss für bestimmte Risiken. Ein aktueller Fall (Bandscheibenvorfall im vergangenen Jahr) konnte beispielsweise nur mit einer Ausschlussklausel für „Erkrankungen der Wirbelsäule“ angenommen werden, wobei nicht mit dem Bandscheibenvorfall verbundene Erkrankungen wie Krebs oder Rheuma explizit mitversichert sind.

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Einflussfaktoren auf die Höhe der Beiträge

Der monatliche Beitrag zur Dienstunfähigkeitsversicherung hängt von mehreren Faktoren ab. Wir haben einige dieser Faktoren hier aufgeführt, welche je nach Versicherer unterschiedlich stark gewichtet werden, wodurch je nach Anbieter auch unterschiedlich hohe Kosten zustande kommen.

  • Eintrittalter


    Da die Wahrscheinlichkeit einer Dienstunfähigkeit in jungen Jahren relativ gering ist, führt ein früher Abschluss zu deutlich niedrigeren Beiträgen.
  • Rentenhöhe


    Je höher die versicherte Dienstunfähigkeitsrente ist, desto höher ist auch der Beitrag. Die Erhöhung von Rente und Beitrag verlaufen dabei fast proportional.
  • Risikozuschläge


    Bei bestimmten Vorerkrankungen kann mit der Versicherung ein Risikozuschlag vereinbart werden. Dafür ist diese Vorerkrankung dann mitversichert.
  • Rahmenverträge


    Leider im DU-Bereich eher die Ausnahme, aber bei einzelnen Gesellschaften kann der Monatsbeitrag über einen Rahmenvertrag etwas gesenkt werden.
  • Beruf


    Auch innerhalb der Polizei gibt es unterschiedliche Tätigkeiten. Ist jemand ausschließlich im Innendienst beschäftigt, hat er ein geringeres Risiko dienstunfähig zu werden.
  • Laufzeit


    Da die Wahrscheinlichkeit einer Dienstunfähigkeit mit dem Alter überproportional zunimmt, nehmen auch die Beiträge mit einer längeren Versicherungsdauer zu.

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Wichtige Klausel bei der Dienstunfähigkeits­versicherung

Die Versicherer hinterlegen in den Verträgen verschiedene Klauseln. Eine dieser Klauseln bestimmt den Zeitpunkt der Dienstunfähigkeit. Für Polizisten ist es besonders wichtig, eine spezielle Polizeidienstunfähigkeitsklausel zu besitzen, da die allgemeine Dienstunfähigkeitsklausel im Falle der Dienstunfähigkeit nicht ausreichend ist. Bei der Auswahl von passenden Angeboten achten wir bereits darauf, dass eine eine solche Klausel inbegriffen ist. Beispielhaft haben wir eine „richtige“ und eine „falsche“ Klausel einmal aufgeführt.

  • Richtige Klausel


    „…wegen ausschließlich wegen seines Gesundheitszustands wegen medizinisch festgestellter spezieller Dienstunfähigkeit vor Erreichen der gesetzlich vorgeschriebenen Altersgrenze in den Ruhestand versetzt worden ist und solange Ruhegehalt oder ein Unterhaltsbeitrag im Sinn des Beamtenversorgungsgesetzes bezogen wird…“
  • Falsche Klausel


    “…bei einem Beamten des öffentlichen Dienstes gilt die Versetzung in den Ruhestand wegen allgemeiner Dienstunfähigkeit oder die Entlassung wegen allgemeiner Dienstunfähigkeit als Berufsunfähigkeit…”

Checkliste Dienstunfähigkeits­versicherung

  • Lassen Sie Ihren Bedarf prüfen: Wie hoch ist Ihre Versorgungslücke im Falle einer Dienstunfähigkeit…?
  • … und bis zu welchem Endalter wünschen Sie bzw. benötigen Sie die Dienstunfähigkeitsrente?
  • Fordern Sie einen Marktvergleich und eine Übersicht empfehlenswerter Versicherer und Optionen an.
  • Bietet Ihr Anbieter eine spezielle Dienstunfähigkeitsklausel für Polizisten an?
  • Prüfen Sie, inwieweit Sie die Gesundheitsfragen verneinen können.
  • Stellen Sie einen Antrag oder – bei Vorerkrankungen – eine oder mehrere Risikovoranfragen.

Häufig gestellte Fragen zur Dienstunfähigkeitsversicherung (FAQ)

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